Projekt 2022

Projekt 2022

So nun habe ich auch mal etwas Zeit meine Reisen von 2022 wieder zugeben. Leider ist ja durch den Absturz der Seit viel Text verloren gegangen. Aber ich habe noch Notizen, die mir jetzt helfen werden.

Ja, ich fahre immer erst gegen Ende April los. Denn dann ist es meistens schon etwas wärmer.
Bei dieser Reise bin ich ja in Berlin gestartet und mit dem Zug bis nach Chur gefahren. Da ich erst am Abend angekommen bin, musste ich mal eine Nacht auf einer Parkbank verbringen. Aber das ist ja nichts Schlimmes. Denn Wertsachen habe ich je nie dabei und somit kann man bei mir auch nichts holen. Am anderen Morgen bin ich dann sehr früh Richtung Graubünden gefahren. Hier habe ich dann erstmal meine Wasserflaschen aufgefüllt und mir den Ursprung vom Rhein anzusehen. Im kleinen Tomasee im Gotthardmassiv liegt der Ursprung eines Bächleins, das als Vorderrhein bekannt ist. Zusammen mit dem Hinterrhein, der nahe des Rheinwaldhorns entspringt, vereinigen sich die beiden Bäche zum Alpenrhein.
Nach einem ausgiebigen Frühstück bin ich dann wieder Richtung Chur und weiter nach Zürich bis nach Sankt Gallen gefahren. Das Wetter war die ganze Zeit über ein Traum. Außer die Nächte, die waren teilweise so kalt, dass ich alle meine Klamotten angezogen habe, die ich dabei hatte. Teilweise habe ich mich noch mit alten Zeitungen eingepackt, um nicht zu erfrieren.

Aber eines hat mich von dieser Reise sehr geprägt und das ist, wenn man von St. Gallen Richtung Bodensee fährt. Dieser Anblick auf den Bodensee beim Sonnenuntergang geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Schon alleine dafür hat sich der Weg vom Ursprung schon gelohnt. Ich kann nur jedem raten, setzt euch selber mal auf Fahrrad und fahrt diesen Weg. Das ist ein Erlebnis, was Ihr nie wieder vergessen werdet.

Von St. Gallen bin ich dann Richtung Konstanz gefahren. Natürlich habe ich auch viele Stopps eingelegt, nur um die schöne Landschaft zu besichtigen. Von dort ging es dann Richtung Schaffhausen zu den Wasserfällen. Die haben mir auch alles abverlangt. Denn die 20 % Steigung bis oben hin waren schon sehr anstrengend. Und mein Fahrrad war ja auch nicht grade leicht.

Oben total erschöpft angekommen wurde ich gleich wieder vertrieben. Denn dort waren Fahrräder nicht erwünscht. Nach einer kleinen Pause musste ich dann neben eine Bahnbrücke entlang gehen. Natürlich war das so schmal, dass ich mit meinem Fahrrad und Gepäck da nicht durch gekommen bin. Also musste ich alles abhängen und die Taschen einzeln rüber tragen. Nach einer gewissen Zeit habe ich auch das geschafft, aber dann fing das erst richtig an. Denn es gab da so viele Stufen, dass man zu 30 % alles einzeln tragen musste. Als ich dann an der großen Treppe angekommen war, musste ich wieder alles einzeln heruntertragen. Für diesen Tag war ich echt bedient. Ich hatte dann aber eine ausreichende Pause gemacht und merkt gar nicht, dass es schon so spät war. Also habe ich mir schnell einen Campingplatz gesucht. Aber wie sollte es auch anderes sein, ich hatte den Platz einfach nicht gefunden. Also bin ich dann einfach in den Wald gefahren und habe in einer Hängematte geschlafen. Die habe ich immer dabei für solche Notfälle.

Am anderen Morgen musste ich zum Bahnhof, um etwas zu erfragen. Aber da hat man mich dann mit meinem Fahrrad wieder herausgeworfen. Kann ich auch verstehen und deshalb war ich den Leuten da auch nicht sauer? Die tun ja auch nur ihre Pflicht. Nun, ich bin dann doch noch auf dem Campingplatz gelandet und bin da auch zwei Tage geblieben. Denn auf dem Weg nach Schaffhausen ist mir in Gailingen etwas passiert, wo ich hätte nie mit gerechnet. Es fing auf einmal an zu regnen und ich stand da beim DM unter dem Vordach um nicht nass zu werden. Bis ein älteres Ehepärchen auf mich zukam und mich fragt, ob ich bei dem Wetter schon eine Unterkunft habe. Denn sie sagten, dass das Wetter für 3 Tage angesagt ist. Oh scheiße, dachte ich wo soll ich schlafen und wo stelle ich mich dann mit meinem Zelt in. Ich sagte dann der Dame nein. Ich habe noch keinen Platz zum Schlafen gefunden und wollte eigentlich auch weiter fahren. Dann sagte der Mann, sie können bei dem Wetter nicht weiter fahren und wir haben eine Ferienwohnung, die sie in der Situation kostenlos benutzen dürfen. Das Angebot habe ich auch angenommen und es war auch die richtige Entscheidung. Denn die Nacht war ein Unwetter von feinsten. Dieses Wetter hielt wirklich drei Tage an. Und am 4. Tag bin ich dann wieder weiter gefahren. Natürlich habe ich dem älteren Ehepaar etwas Geld in der Wohnung hinterlegt. Und mich noch mal sehr bedankt für diesen Aufenthalt. Das werde ich auch glaube ich nie vergessen.

Von da bin ich ja dann auf den Campingplatz in Schaffhausen gefahren und habe da auch noch etwas Zeit verbracht. Ich glaube, ich war fast eine Woche in der Nähe von Schaffhausen und Umgebung. Auf jeden Fall bin ich dann weiter Richtung Basel. Und das alles immer schön auf dem Rheinrad weg.